Die Urfassung der Gralsbotschaft im Vergleich zur Gralsbotschaft >Ausgabe letzter Hand<
Verfasser: Gottfried Tanner
ABDRUSCHINS GRALSBOTSCHAFT „IM LICHTE DER WAHRHEIT“ IM URTEXT
UND IN IHRER NACHTRAEGLICH VERAENDERTEN FORM.
Der Original - bzw. Urtext der ursprünglichen Erstausgabe der Gralsbotschaft 1931, der Nachklänge 1 bis 1934 und der Einzelvorträge Nr. 60 – 97 bis 1937.
Im Vergleich
Zur abgeänderten, überarbeiteten, ergänzten, gekürzten, umgeschichteten und durch Weglassungen gekennzeichneten Neufassung der Ausgabe „letzter Hand“ 1961 / 62, bestehend aus drei Bänden und den Ermahnungen, die als einzig autorisierte Ausgabe für alle Zeit Gültigkeit besitzen soll.
Die Bezeichnung „letzter Hand“ weist auf eine letztwillige Fassung der Gralsbotschaft hin. Seitens der Gralsverwaltung wird in Bezug auf die Neufassung auf ein von Abdruschin als druckreif unterzeichnetes Manuskript hingewiesen, dessen Neugestaltung in der Zeit zwischen November 1939 und seinem Hinschied am 06.12.1941, während seines Aufenthaltes in Kipsdorf entstanden sein soll. Es sei diesbezüglich nichts zu verbergen.
Der Offenlegung dieses Manuskripts wurde jedoch, trotz wiederholter Bitte, nicht stattgegeben. Der Nachweis erfolgte durch Zeugen in eigener Sache, wie dies aus den Beilagen im Anhang zu ersehen ist. Eine objektive Abklärung und Beglaubigung seitens einer neutralen Stelle erfolgte nicht. Weshalb?
Der interessierte und kritische Leser ist deshalb auf das vertrauende Fürwahrhalten der erwähnten persönlichen und subjektiven Bestätigungen angewiesen.
Am 26.10.1939, das heißt 5 Monate nach der Übersiedlung Abdruschins von Schlauroth nach Kipsdorf, also genau am Anfang des Zeitraumes von 34 Monaten, den die Gralsverwaltung als Frist für die Neufassung bezeichnet, hat Abdruschins Rechtsanwalt Karl Polaczek in Innsbruck folgende schriftliche Erklärung hinsichtlich der Gralsbotschaft abgegeben:
„Es ist von meiner Seite nichts anderes geschehen oder
verändert worden, sondern alles ist so geblieben,
Wort für Wort. Und diese Worte sind meine unveränderte, volle Überzeugung."
Vortrag: „Wie die Botschaft aufzunehmen ist.“ / Nachklänge 1 vom 01.01.1935:
„Unverändert müßt Ihr meine Botschaft lassen von dem ersten bis zum letzten Wort, wenn sie Euch Nutzen
bringen soll.“
"Ich brachte Euch die Botschaft, die die Erdenmenschen brauchen wenn sie geistig aufwärts kommen wollen!“
Es ist offensichtlich, dass sich die Darstellung der Gralsverwaltung im Widerspruch zu den Aussagen Abdruschins befindet. Hat Abdruschin im Nachhinein zu seiner Erklärung vom 26.10.1939 gegen seine volle Überzeugung gehandelt? Ist sein Wort, als gesetzmässiger Ausdruck göttlichen Willens revidierbar?
Wen wunderts, wenn Zweifel aufkommen! Der Zwiespalt zwischen den Aussagen Abdruschins und den Darlegungen der Gralsverwaltung ist nicht von der Hand zu weisen, sofern wir unbefangen an den Sachverhalt herangehen.
Es sind dabei zwei Aspekte zu berücksichtigen.
Der erste betrifft das Wort und seine Form.
Der Hinweis, die Wahrheit bliebe sich immer gleich, in welcher Form sie auch verkündet werde, umfasst nur die halbe Wahrheit. Zur ganzen Wahrheit gehört auch die ihr entsprechende und mit ihr übereinstimmende Form. Auch die Unwahrheit ist eine Form der Wahrheit, ihr Gegenteil.
Vortrag: „Erwachet“ / Botschaft 1931:
„Die Wahrheit aber bleibt sich immer gleich, sie wechselt nicht; denn sie ist ewig. Und da sie ewig ist, wird
sie
mit irdischen Sinnen, die nur Formenwechsel kennen, nie rein und wirklich zu erfassen sein!“
Dieser Aussage der stets gleich bleibenden Wahrheit wurde der Satz: „in welcher Form sie auch verkündet wird“ hinzugefügt, woraus ein Freipass für die beliebige Definition der Wahrheit abgeleitet werden kann. (Mitteilungsblatt Stiftung Gralsbotschaft und Grals – Verwaltung, Beilage 5 + 9).
Beim zweiten Aspekt handelt es sich um das Gotteswort und dessen Bekanntgabe durch die auslösende Wirkung des Menschenwortes in Schrift und Sprache, das heißt seine Verankerung und seine Verlautbarung.
Liegt die Verkündigung nicht gerade im Wesen des Wortes?
Sind Weglassungen nicht wie Saatgut in der Tüte, das nie zum Keimen, Blühen und Früchtetragen kommt?
Hat die Nichtbekanntgabe mit dem lebendigen Wort überhaupt noch etwas zu tun, wenn ihm im Wirkungsbereich das Leben entzogen wird?
Lag dies im Sinne Abdruschins?
In der Erklärung vom 26.10.1939 heisst es weiter:
„In diesen von mir bereits geschriebenen Werken, die den Inhalt meines Wollens klar und deutlich erkennen
lassen ...“
Wo bleibt da die Notwendigkeit für die umfangreichen Abänderungen im Textlaut der ursprünglichen Gralsbotschaft?
Gehen wir auf dem Wege zur Antwort von der Gralsbotschaft aus. Stellen wir den Argumenten in den Schreiben des Anhangs die entsprechenden Aussagen Abdruschins in der Gralsbotschaft gegenüber, um bei der Entscheidungsfindung nicht ins Abseits zu geraten.
Vortrag: „Ich bin der Herr, Dein Gott.“ / Botschaft 1931:
„Der ernste Mensch jedoch wird unbedingt empfinden, dass er in erster Linie Klarheit zu
suchen hat in allem,
was ihm heilig werden soll!“
„Wer aber andere für sich denken lässt, gibt diesen Macht über sich, erniedrigt sich selbst zum Knechte
und
macht sich damit unfrei. Gott gab jedoch dem Menschen eine freie Entschlusskraft, gab ihm die Fähigkeit zu
denken, zu empfinden und muss dafür naturgemäss auch Rechenschaft erhalten für alles, was diese freie
Entschliessungsfähigkeit nach sich zieht! Er wollte damit freie Menschen, nicht Knechte.“
„Nur volles lückenloses Erfassen ist gleichbedeutend mit Überzeugung, die allein geistigen Wert
besitzt!“
„Die Lehren, welche blinden Glauben fordern, sind als tot und deshalb schadenbringend zu verwerfen; nur
die,
die wie durch Christus zum Lebendigwerden rufen, das heisst, zum Überlegen und zum Prüfen,
damit aus
wirklichem Verstehen Überzeugung wachsen kann, bringen Befreiung und Erlösung.“
„Rettung liegt nur darin, aufkeimendes Denken und den damit erwachenden Zweifel an so vielem nicht scheu
zu
unterdrücken; denn darin regt sich der gesunde Drang nach Wahrheit! Ringen mit dem Zweifel ist das Prüfen,
dem unstreitbar das Verwerfen des dogmatischen Ballastes folgen muss.“
„Es ist nicht Sünde, sondern Pflicht, dass ein jeder bei erwachender Reife, durch die er in volle
Verantwortlichkeit für sich selbst tritt, auch darüber nachzudenken beginnt, was ihm bis dahin gelehrt wurde.
Kann er seine Empfindungen mit irgendetwas davon nicht in Einklang bringen, so soll er es auch nicht blindlings
als richtig hinnehmen. Er schadet sich dadurch wie bei einem schlechten Einkaufe nur selbst. Was er nicht aus
Überzeugung beibehalten kann, das soll er unterlassen; denn sonst wird sein Denken und sein Tun zur
Heuchelei.“
Leider verzichten viele Kreuzträger, aus welchen Gründen auch immer, offen Farbe zu bekennen.
Vortrag: „Weltgeschehen“ / Botschaft 1931:
„Es gibt keine grössere Gefahr für eine Sache, als eine Lücke zu lassen, deren
Füllungsnotwendigkeit vielfach
empfunden wird. Es hilft dann nichts, darüber hinweggehen zu wollen; denn eine derartige Lücke hindert jeden
Fortschritt, und wird, sobald darüber ein Bau errichtet ist, diesen eines Tages zusammenbrechen lassen, auch
wenn er mit grösster Kunstfertigkeit und mit wirklich gutem Material ausgeführt ist.“
„Gerade die heutigen Führer dieser auf Christi Lehren gegründeten
Gemeinschaften, wie auch diejenigen der
neueren Bewegungen würden auch heute wieder jeden unschädlich zu machen versuchen, der die
schwankenden Übergänge über bedenkliche Lücken und Klüfte in ihren Belehrungen und Auslegungen durch
die Wahrheit selbst gefährden könnte.
Vortrag: „Auferstehung des irdischen Körpers Christi“ / Botschaft 1931.
„Ein jeder hat es stets selbst in der Hand, sich auszuschliessen oder anzuschliessen. Und gerade darin rächt
es
sich furchtbar, wenn sich ein Mensch blindlings einer Lehre anvertraut, ohne sorgfältigste und ernsteste
Prüfung! Die Trägheit darin kann ihm sein ganzes Sein kosten! Der ärgste Feind des Menschen rein
irdisch ist die Bequemlichkeit. Bequemlichkeit aber im Glauben wird sein geistiger Tod! Wehe denen,
die nicht bald erwachen und sich aufraffen zu schärfster Prüfung alles dessen, was sie Glauben nennen!“
Vortrag: „Trägheit des Geistes“ / Nachklänge 1 – 1932:
„Ich sage Euch, die Menschen können Gott in Wirklichkeit nur dienen mit gerade dem, was
durch die Kirchen
nicht zum Leben kam: Mit dem eigenen Denken, selbständigen Prüfen!“
„Dadurch beraubten sie den Menschen jenes Stabes, der allein ihn ungefährdet führen kann und lichtwärts
lenkt,
und suchten dafür jedem Menschen eine Deutung aufzuzwingen, die in Befolgung nur der Kirche Nutzen bringen
musste. Nutzen, Einfluss und Macht!“
Das gilt auch in Bezug auf die Glaubenssätze der Organisation, mit dem Anspruch unbedingter Geltung und daraus abgeleiteten Verdikten.
„Nur mit dem Regewerden des eigenen Geistes können Menschenseelen ihrem Schöpfer dienen!“
Viele Menschen, die sich gläubig nennen, betrachten Gott als Armenpfleger und den Himmel als Pfandleihanstalt. Und gross ist die Zahl derer, die der einer Hypnose gleichenden suggestiven Kraft radikaler religiöser Systeme zum Opfer fallen. Jenen religiösen Organisationen mit totalitärem Einschlag, die sich alle im Selbstbesitz der alleinigen und absoluten Wahrheit wähnen, um daraus in der vielfältigsten Form Macht über die ihnen gläubig Vertrauenden abzuleiten. Es sind die von sich überzeugten Hüter und Führer einer personifizierten Vorstellung, die sie sich selber über die Wahrheit gebildet haben. Sie alle wissen, was für jeden Einzelnen und in jedem Zeitpunkt das Richtige ist. Sie wirken in elitärer Arroganz als Pförtner zum Himmel für alle jene, die ihre Eigenpersönlichkeit bereits an der Gardarobe zur Seligwerdung abgegeben haben, aus Angst vor ewiger Verdammnis. Es sind Attrappen der Fremdbestimmung, ohne eigenes Leben, ohne eigene Kraft und Entschlussfähigkeit. Eine manipulierbare Bekenner - und Anhängerschaft, die darauf wartet, durch den Nimbus bestimmter Personen die Richtlinien für ihr Dasein zu empfangen. Die Gralsbotschaft aber, sie richtet sich an den Einzelmenschen ganz allein!
Die Ausführungen der vorliegenden Arbeit erstreben keinen Nutzeffekt. Sie richten sich auch nicht an die Organisations- und Identifikationsträger der Gralsbewegung. Ihr Anliegen ist nicht das Rechthabenwollen oder die Besserwisserei, sondern ganz schlicht und einfach die Klarheit der Wahrheit des WORTES.
Die Grundsatzfrage sei hier nochmals wiederholt:
Ist die Gralsbotschaft nach dem Tode Abdruschins
von dritter Seite verändert worden?
Einzelvortrag Nr. 95: „Der Ring des Wesenhaften“ vom 16.02.1936:
„Wollt Ihr über irgend etwas in der Schöpfung Klarheit haben, in der Auswirkung der Schöpfungs-Urgesetze,
die
den Willen Gottes in sich tragen, so braucht Ihr nur zuerst aus all den Edelsteinen, welche in der Botschaft als
ein Schatz für Euch sich finden, der gehoben werden will, irgend einen der vielen Einzelsteinchen herausheben,
der etwas von der Frage an sich hat, die Euch bewegt.
An dieses erste Einzelteilchen sucht Ihr dann wie bei dem Spiele der zusammensetzbaren Bilder oder Bauten
aus der Botschaft anzugliedern, was sich dazu fügt, zuletzt erhaltet Ihr dadurch ein ganz für sich stehendes,
grosses Bild, das in sich abgeschlossen ist und Euch genaue Antwort gibt in bildhafter Gestaltung jenes
Schöpfungswebens, das Ihr wissen wollt.
Befolgt Ihr diesen meinen Rat, so wird es Euch auch stets gelingen, über alles Aufschluss zu erhalten in
einer
Form, die Euch auf jeden Fall verständlich werden wird, und die Euch niemals irre gehen lässt.“
Vortrag: „Und wenn die Menschheit fragt“ / Nachklänge 1 vom 05.08.1934:
„Dann werden sie den Reichtum meiner Botschaft schon erkennen, an der kein Wort verändert wird,
sondern
es ist und bleibt so, wie es jetzt von mir gegeben ist.“
Die in den Schreiben des Anhangs erwähnten Argumente, die zur Neufassung der Botschaft geführt haben sollen und die wir nachfolgend im einzelnen betrachten, schränken die Gültigkeit dieser und weiterer Aussagen Abdruschins ein, heben ihre Verbindlichkeit auf, obwohl sein WORT der lebendige Ausdruck der Gesetzmässigkeit göttlichen Willens ist.
ERSTES ARGUMENT
Korrektur und Anpassung des WORTES wegen der Unreife der Menschen und im Sinne der Annehmbarermachung der Wahrheit, damit diese in der neuen Form den Menschen zum besseren Verstehen zugänglich wird.
Dazu sagt Abdruschin:
Vortrag – „September 1931:
„Auch darin wird nun alles neu, wie es verheissen ist. Der Mensch, der das Heilige Wort der Wahrheit für
sich
haben will, muss es sich selbst erwerben! Muss sich dafür mühen!“
„Das Mühen um das WORT wird jetzt zum Heiligen Gebot! Es ist schöpfungsgewollt.“
Einzelvortrag Nr. 54: „Neujahr 1935. Nachklänge 2:
„Die klugen Menschen ahnten nicht, dass ich so reden musste, (33) dass es von mir Erfüllung war und ich
dabei
nicht auf der Menschen Meinung hören konnte, gleichviel, ob diese feindlich oder freundlich dabei dachten.“
„Ich kenne nur den Auftrag meines Vaters und sonst nichts! Und dieser wird von mir erfüllt mit
oder
ohne Anerkennung bei den Menschen.
Heft „Der Ruf 1+2“:
„Ich werde daher stets mit meinen Worten eines jeden Menschen Freund und seinen Fehler Feind sein müssen,
da ich nichts seinetwegen streichen kann.“
Vortrag: „Ich sende Euch“ / Nachklänge 1 vom 11.03.1934:
„Es ist Heiliges Gotteswort, an das der Mensch nicht rühren darf, um es vielleicht bequemer für sich
herzurichten, oder auch zum leichteren Verstehenkönnen träger Menschengeister!“
Vortrag: „Was trennt so viele Menschen heute von dem Licht" / Botschaft 1931:
„Doch wehe dem, der Wahrheit fälscht oder verändert, um dadurch Zulauf zu
erhalten, weil es den Menschen
in bequemerer Form auch angenehmer ist. Er bürdet sich nicht nur die Schuld der Fälschung, Irreführung auf,
sondern er trägt auch noch alle Verantwortung für die, die er mit der Bequemermachung oder
Annehmbarermachung an sich ziehen konnte. Ihm wird dann nicht geholfen, wenn seine Stunde der Vergeltung
kommt. Er stürzt hinab in Tiefen, die ihn niemals wiedergeben können, und mit
Recht!“
Vortrag: „Irrungen“ / Botschaft 1931:
„Denn wo Vollkommenheit vorhanden ist, kann keine Aenderung erfolgen.“
Vortrag: „Es werde Licht“ / Nachklänge 1 vom 12.03.1933:
„Ob Ihr es aufzunehmen fähig seid, ist Eure Sache; denn ich kann Euch dabei auch nicht helfen.“
Vortrag vom „29.11.1931“:
„Deshalb spielt es für mich auch keine große Rolle, ob diese Erdenmenschen meinen Worten lauschen und sich
dafür öffnen, oder ob sie sich verschlossen halten. – ICH ERFÜLLE! – Verankere in dieser Grobstofflichkeit nun
mit meinem Wort den Gotteswillen unverbiegbar, unausrottbar.
Vortrag: „Der notwendige Ausgleich“ / Nachklänge 1 vom 28.06.1931:
„Bewege Dich nun endlich selbst im Geiste und auf Erden, Mensch, um zu erwerben, was Du nötig
hast, was Du
besitzen willst. Jede Erleichterung darin ist für Dich Gift!“
Einzelvortrag Nr. 65: „Siehe was Dir nützet“! 10.02.1935:
„Wer auf Veränderungen seine Hoffnung setzt, mit dem
Gegebenen nichts Rechtes anzufangen weiss, dem
fehlt das ernste Wollen wie das Können, er steht von vornherein auf dem schwankenden Boden eines
Glücksritters!“
Vortrag: „Ich bin der Herr, Dein Gott“ / Botschaft 1931:
„Was Gott auch will, jeder seiner neuen Willensakte muß immer wieder die Vollkommenheit in sich tragen,
kann
demnach auch nicht die geringste Abweichung von den früheren Willensakten bringen, sondern muß mit diesen
in jeder Beziehung übereinstimmen“
„Der Menschengeist soll sich endlich an den Gedanken gewöhnen, daß er sich selbst und ganz
energisch zu
regen hat, um Begnadigung und Vergebung zu erhalten, und darin endlich seine Pflicht erfüllen, die er träge
übersah. Er soll sich aufraffen und schaffen an sich selbst, wenn er nicht in das Dunkel der Verdammten stürzen
will!“
11.03.1934. Vortrag: „Ich sende Euch“ / Nachklänge:
„Der Mensch hat diesmal an das Wort heranzutreten, nicht das Wort an die einzelnen
Menschen.“„Begreift das
wohl und prägt es Euch fest ein; denn darin liegt die Hilfe für die Menschen und für Euch Erfolg.“
„ ... gehet darin immer nur den einen festen Weg, den ich euch in dem Aufbau gab.“
Die übliche Verkaufsstrategie der Stiftung Gralsbotschaft steht im Gegensatz zu dem Herantreten des Menschen an das Wort.
Vortrag: „Es ist vollbracht“ / Nachklänge 1 vom 14.04.1933:
„Ich sage Euch, die Wirkung des lebendigen Gesetzes Gottes achtet nicht der falschen Anschauungen, denen
Ihr
Euch gegen Eure eigene Überzeugung darin hinzugeben sucht, sondern sie fällt nun schwer auf Euch und bringt
gleichzeitig seine Auswirkungen auch noch für den Frevel solchen falschen Denkens!“
Vortrag: „Der Stern von Bethlehem“ / Nachklänge 1 vom 25.12.1932:
Wer anders denkt, zweifelt damit an der Vollkommenheit des Schöpfers, seines Gottes! Denn wo
Veränderungen oder noch Verbesserungen möglich sind, dort ist und war keine Vollkommenheit vorhanden!
Nach Auslegung der Gralsverwaltung war die Gralsbotschaft vor dem 26.10.1939 in der Form, wie die Menschen sie damals für ihr geistiges Neuwerden nötig hatten. Für die Menschen der heutigen Zeit, das heißt nach dem 26.10.1939, soll die Neufassung der Botschaft notwendig geworden sein, da es den heutigen Menschen nur mit einem angepassten Schöpfungswissen möglich geworden sei, Schritt für Schritt den Weg aus dem Chaos zum Licht zu gehen.
Diese Ansicht wird durch die vielen Kreuzträger widerlegt, die mit der ursprünglichen Fassung der Gralsbotschaft auch nach 1939 den Weg zur Wahrheit fanden. Sind das Sonderfälle in der Gesetzmässigkeit göttlichen Willens? Weshalb wurde die Erstausgabe der Gralsbotschaft auch nach dem Kriege noch weiterhin verkauft, obwohl sie für die heutigen Menschen nicht mehr geeignet war? Oder war sie es doch? Die Wahrheit ist stets eins mit der Klarheit gewesen.
Fahren wir fort mit Aussagen Abdruschins zum vorerwähnten ersten Argument.
Vortrag: „Der Schrei nach dem Führer“ / Botschaft 1931:
„In erster Linie erwarten sie von ihm, oder, sagen wir nur ganz richtig, fordern sie von ihm,
daß er einem
jeden Einzelnen dessen Weg empor zum Licht bereitet! Er hat sich zu bemühen, Brücken für die Anhänger
jedes Bekenntnisses nach dem Wege der Wahrheit zu schlagen! Er hat es so leicht und verständlich zu
machen, daß es ein jeder mühelos verstehen kann.“
„Wie kann man einen geistigen Führer so sich denken!“
„Er wird der Menschheit keinen Fußbreit
irgendwelche Zugeständnisse machen und fordern überall, wo man
erwartet, daß er gibt!“
„Der Führer weckt sie sicher nicht, sondern wird sie ganz ruhig weiter schlafen
lassen, bis das Tor geschlossen
ist, und sie nicht Einlaß finden können in das Licht,…“
Mit dem Schrei nach dem geistigen Führer der Menschheit ist wohl nicht die Führung einer irdischen Organisation gemeint.
Vortrag: „Der Fremdling“ / Botschaft 1931:
„! Die Menschen können glauben, daß ein Gottgesandter sich mit Erdentand zu schmücken nötig hat! Erwarten,
daß er sich nach ihren so beschränkten Erdenmeinungen richten muß, um von ihnen dadurch anerkannt zu
werden, ihren Glauben, ihr Vertrauen damit zu erringen. Welch unerhörter Dünkel, welche Anmaßung liegt schon
allein in dieser Tatsache!“
Vortrag: „Fest des strahlenden Sternes“ / vom 29.12.1936:
„Werdet wieder Menschen, warm empfindend mit dem Drange nach Veredelung. Ihr müsst damit die Grenze zu
erreichen suchen, wo die Hilfen warten. Sie kommen nicht zu Euch; denn Ihr habt sie verlassen und müsst sie
nun wieder suchen.“
„Dann werdet ihr endlich erkennen, dass nicht ich mich richten muss nach Eurem
Sinn und eurer Anschauung
um von Euch anerkannt zu werden, sondern dass Ihr Euch darin richten lernen müsst nach mir.“
Vortrag: „Wie die Botschaft aufzunehmen ist“ / Nachklänge 1 – vom 01.01.1935:
„Unverändert müßt Ihr meine Botschaft lassen von dem ersten bis zum letzten Wort, wenn sie Euch Nutzen
bringen soll“.
Diese bereits eingangs erwähnte Aussage Abdruschins wurde 25 Jahre später zur Beglaubigung ebenfalls auf die nachträglich abgeänderte Fassung übertragen, obwohl sie auf den unveränderten Urtext der Botschaft bezogen war!
ZWEITES ARGUMENT
Die Änderungen des WORTES würden lediglich die Form, nicht aber den Inhalt, den Sinn betreffen.
Vortrag: „Ein letztes Wort“ / Botschaft 1931:
Der Titel des Vortrags wurde in „Ein notwendiges Wort“ abgeändert, was einer Sinnentfremdung gleichzusetzen ist.
Einzelvortrag Nr. 80: „Das lebendige Wort“ (Pfingsten 1935) vom 09.06.1935:
„…sie hätten niemals wieder wahres Pfingsten dankbar feiern können nach dem
Heiligen Gericht, das über
diese Erde nun hereinbricht, um alles Alte auszugleichen in Gerechtigkeit des Herrn!“
In den Ermahnungen wurde das Wörtchen nun durch das zeitlich nicht definierte bald ersetzt, die Gegenwart des Gerichtes durch die zeitliche Bedeutungsänderung in die Zukunft verwiesen.
Vortrag: „Das Heilige Wort“ / Nachklänge 1 vom 08.09.1932:
Der Titel „Das Heilige Wort“ wurde in „Erkenntnis“ umgetauft, eine klare Sinnveränderung des Begriffs.
Einzelvortrag Nr. 83: „Die Flamme des Jüngers“ vom 25.08.1935:
In diesem Vortrag wird der Begriff „Gottessohn“ in „Lichtgesandter“ abgeändert. Gottessöhne gibt es zwei, Lichtgesandte kann es mehrere geben. Der Begriff wird dadurch übertragbar.
Einzelvortrag Nr. 70: „Die grosse Reinigung“ vom 31.03.1935:
„Der Herr aber lässt sich nicht spotten! Das ist eine Warnung, die Erfüllung bringt für jeden! Und der Tag dieser
Erfüllung ist da!“
Das „da“ wurde in ein „nicht mehr fern“ umgeändert und damit als noch nicht vollzogen und erfüllt bezeichnet. Hat sich Abdruschin im Zeitpunkt geirrt? Was heisst in der Gesetzmässigkeit des Gotteswillens „nicht mehr fern“?
Einzelvortrag Nr. 96: „Fallet nicht in Anfechtung“ vom 08.09.1936:
„Und niemand anders kann das wahre Wort den Menschen geben, als ein Teil des Wortes selbst. Der Bringer
des lebenden Wortes muss also nur das Wort selbst auch sein!“
In der Ausgabe letzter Hand steht: „Der Bringer des lebenden Wortes muss also aus dem Worte selbst auch sein!“
Im Sinngehalt zwischen „Das Wort selbst sein“ und „Aus dem Worte selbst sein“ besteht ein gravierender Unterschied. Die ganze Schöpfung erhält ihre Existenz aus dem Wort, nicht aber der Bringer, der das Wort selbst ist.
Das ist nicht nur eine Sinnveränderung, es ist ein Sinnentzug.
Einzelvortrag Nr. 73: „Ostern 1935“ vom 21.04.1935:
Dieser Vortrag figurierte in der ursprünglichen Botschaft an Stelle 73 von 97 Vorträgen. Auf seinen Inhalt bezogen heisst es:
„Früher hättet Ihr es nicht begreifen können und es musste Euch deshalb alles in einfachen Bildern
gekündet
werden, die dem Wirken des Vorgangs unbedingt entsprechen.“
In der Neuordnung wurde der Titel in „Buch des Lebens“ umgeschrieben, was sinngemäss wohl nicht dasselbe ist. Zudem erscheint dieser Vortrag in der Neufassung an der 27. Stelle, also dort, wo die Voraussetzungen für das Begreifen seines Inhalts noch gar nicht gegeben sind. Ist diese Änderung auf Abdruschin zurückzuführen?
Einzelvortrag Nr. 91: „Reinigende Flammengarben“ vom 25.12.1935:
„Es ist schöpfungsgesetzmässige Auslösung des schon geschehenen Gerichtes in der groben Stofflichkeit, wie
sie verheissen ist seit langem! Gerichtet ist bereits ein jeder Mensch nach seinen Werken, die sein
Inneres
erkennen lassen“.
Der Begriff „schon“ wurde hier durch „Heiliges Gericht“ ersetzt. Und „gerichtet ist“ heisst jetzt „gerichtet wird“. Auch hier wird ein bereits vollzogenes Geschehen im Vollzug hinausgeschoben, die schöpfungsgesetzmässige Auslösung einstweilen aufgehoben.
Wer trägt für solche Sinnentstellungen die Verantwortung?
Vortrag: „Und wenn die Menschheit fragt“ / Nachklänge 1 vom 31.05.1934:
„Wie kann Abdruschin – Imanuel beweisen, dass er der Menschensohn ist?“
In den Ermahnungen der Ausgabe letzter Hand lautet der Titel „Misstrauen“. Und die vorerwähnte Stelle heisst neu: „Wie kann Abdruschin beweisen, dass er das Rechte sagt?“
Das ist eines der treffenden Beispiele für die Behauptung, dass die Wahrheit immer gleich verbleibt, in welcher Form sie auch verkündet wird. Zwischen „Menschensohn“ und „das Rechte sagen“, besteht meines Erachtens ein Unterschied.
Einzelvortrag Nr. 71: „Die geistigen Ebenen III“ vom 07.04.1935:
„In Abdruschin war seiner Zeit zum ersten und zum zweiten Male Parzival auf Erden, der Euch
heute sicherlich
mit den Erklärungen noch etwas näher im Verständnis kommt, während zu der Stunde der Erfüllung dann
Imanuel als solcher von der Erdenhülle Parzivals Besitz ergriff, nach mühevollen Läuterungen dieser Hülle.“
„Dann erst konnte nach und nach die ganze Kraft der Gottdreieinigkeit sich niedersenken in die Hülle, um die
grösste aller göttlichen Verheissungen in Gnaden an den Menschen zu erfüllen! So rollt sich Euch noch einmal
unermessliches Geschehen vor dem Geiste auf, als Grundlage für das Verständnis über Parzival!“
Die grösste aller göttlichen Verheissungen, die sich in Gnaden an den Menschen erfüllte, wird in der Ausgabe letzter Hand als noch nicht geschehen in die Zukunft verwiesen. Aus „ergriff“ wurde „ergreift“, aus „konnte“ die Möglichkeit eines künftigen „kann“.
Das sind doch Einschränkungen der Glaubwürdigkeit der Aussagen Abdruschins. Der Versuch, die Mission Abdruschins nach seinem Tode als noch nicht beendet erscheinen zu lassen! Geschah es, um den nachträglichen Aufbau einer den Gral auf Erden vertretenden Organisation zu ermöglichen und zu rechtfertigen?
Einzelvortrag Nr. 73: „Ostern 1935“ vom 21.04.1935:
„Doch auch die letzten Schläge, die Euch die Vernichtung oder die Erhebung bringen, sind
mit alles
überwältigender Schärfe ausgeschleudert, um die Reinigung auf dieser Erde zu vollenden!“
„Es ist damit vollbracht das Letzte aus dem Willen Gottes im Gericht! Betet, Menschen, dass Ihr darin
nicht
verloren gehen müsst!“
Diese klare Aussage Abdruschins besagt, dass die Vollendung des Gerichtes nunmehr in der Selbsttätigkeit der Gottgesetze liegt und keines Statthalters im Irdischen mehr bedarf.
Vortrag: „Ein letztes Wort“ / Botschaft 1931:
„Das ist für jetzt das letzte Wort. Nun mag Erleben für die Wahrheit meiner Botschaft zeugen!“
„Der Menschensohn bringt nun zur Stunde des Gerichts nicht Erklärungen, über die Ihr langatmig noch
Meinungen austauschen könnt, sondern Bestimmungen liegen in seinem Wort, welche von Euch ganz
unabänderlich erfüllt sein müssen, wenn Ihr nicht verderben wollt!“
Dieser ganze Abschnitt und noch mehr wurde in der Neufassung weggelassen. Bestimmungen des Wortes sind nicht identisch mit der allgemeinverbindlichen Wahrheitsauffassungen einer Organisation.
Einzelvortrag Nr. 64: „Neujahr 1935“ vom 01.01.1935:
„Der letzte Gottesruf ist an den Menschen wiederum verhallt, sie leben weiter in dem Wahn, dass alles auf
der
Erde sich nach ihrem Willen richten soll, sogar der Herr, ihr Gott, soweit sie ihn noch anerkennen.“
„Was ich auch sprach, es muss sich ganz genau erfüllen nach dem Wort, ohne Veränderung im Sinn!
Es können
nicht Verschiebungen stattfinden noch Veränderungen; denn das Wort aus Gott ist Leben und Gesetz!
Selbstschaffend in der Kraft des Herrn.“
Unter dem Begriff „Menschen“ sind nicht nur die „Anderen“ gemeint. Abdruschin hat das Versagen vorausgesehen.
DRITTES ARGUMENT
Die Neuordnung und Überarbeitung der Gralsbotschaft erfolgte auf Grund des Versagens der Menschheit, aus Rücksicht auf ihr nachlassendes Aufnahmevermögen.
Dazu sagt Abdruschin:
Einzelvortrag Nr. 57b: „Pfingsten 1934“ vom 20.05.1934:
„Ergreifet
das, was ich Euch gebe; denn ich weiß es besser, was Ihr
nötig habt! Ergreift es aber ganz und
sucht darnach zu leben. Im Erleben kommt Euch dann auch bald Erkenntnis, daß es richtig ist, was ich
Euch bot.“
Diese Aussage weist nicht auf eine abänderungsbedürftige Botschaft hin.
Vortrag: „Und wenn die Menschheit fragt“ / Nachklänge 1 vom 31.05.1934:
„Fehler der Menschheit! Aber nicht des Lichtes. Und diese selbe Menschheit will nun von dem
Licht verlangen,
daß es um ihrer Fehler willen die urewigen Gesetze ändert, damit sie in den Fehlern noch verstrickt bleibend
bequem erkennen könne, wer der Lichtgesandte ist und sich nicht erst darum zu mühen braucht!“
Einzelvortrag Nr. 97: „Weihnachten“ vom 25.12.1936:
„Glaubt Ihr denn Menschen, dass nun Gott um dieses Euren tiefen Sturzes wegen die vollkommenen Gesetze
in
der Schöpfung umstösst, nur um euch zu dienen, Eure Fehler selbst zu überbrücken, Eure Geistesträgheit
auszugleichen? Die Vollkommenheit seiner Gesetze in der Schöpfung ist und bleibt stets unantastbar,
unveränderlich; denn sie tragen den Heiligen Willen Gottes.“
Was bedarf es da noch einer besonderen Konzession an das nachlassende geistige Aufnahmevermögen der Menschen?
Vortrag: „Falsche Wege“ / Botschaft 1931:
„Die Menschen sind mit wenigen Ausnahmen in einem grenzenlosen und für sie sehr verhängnisvollen Irrtum!“
„Gott hat nicht nötig, ihnen nachzulaufen und darum zu bitten, daß
sie an sein Dasein glauben sollen. Auch seine Diener sind nicht ausgesandt, immerfort zu mahnen, ja nicht von ihm abzulassen. Das
wäre ja lächerlich. Es ist
eine Entwertung und Herabzerrung der erhabenen Gottheit, so zu denken und solches zu erwarten“.
Vortrag: „Jesus und Imanuel“ / Nachklänge 1 vom 28.06.1931:
„Auch fühle ich mich nicht um dieser Menschenwünsche da, nein, aufwärts blickend lebe ich beseligt allein der
Erfüllung des Heiligen Willens meines urewigen Vaters, des alleinigen Gottes und Herrn!“
Einzelvortrag Nr. 52: „Meidet die Pharisäer“ / Nachklänge 1 vom 01.01.1934:
„Deshalb laßt die Menschen ruhig stehen, die so selbstbewusst von sich zu
reden suchen. Es sind des Heiligen
Wortes Unwürdige! Seht nach ihrem Handeln, ihrem Wesen, und Ihr werdet schnell erkennen, woran Ihr mit
ihnen seid. Viele, viele sind es, die zu diesem Kreis gehören. Es sind taube Früchte, die verworfen werden
müssen; denn sie nehmen nichts mehr auf, weil sie in ihrem Dünkel wähnen, alles schon zu haben."
Dazu gehören auch diejenigen, die das Berufensein, sofern es überhaupt gegeben ist, mit Auserwähltsein und der Besserwisserei verwechseln.
Vortrag: „Der notwendige Ausgleich“ / Nachklänge 1 vom 28.06.1931:
„ Wer nicht bereit zum Geben ist, soll auch nicht nehmen dürfen, das heißt, ihm soll auch nichts geschenkt
werden! Auch nicht das Wort, es will erworben sein! Sonst ist es ungesund und kann nie Segen bringen, auch
wenn es irdisch derart scheinen mag; denn es ist gegen Gottes Schöpfungsurgesetz!“
Unter „erwerben“ ist wohl nicht die Anpreisung und der Kauf der Botschaft zu verstehen.
Einzelvortrag Nr. 64: „Neujahr 1935“ vom 01.01.1935:
„Es war ja nicht nur Menschenwort, sondern das Gotteswort, das schaffend wirkt
im Augenblick, da es
gesprochen wird, und das in seinem Wirken nimmer endet, bis es voll erfüllet ist!“
Wozu also die Anpassung des Wortes an äussere Umstände, wenn es ohnehin gar nicht zurückgerufen werden kann?
Vortrag: „Es ist vollbracht“ / Nachklänge 1 vom 14.04.1933:
„Ich sage Euch, die Wirkung des lebendigen Gesetzes Gottes achtet nicht der falschen Anschauungen, denen Ihr
Euch gegen Eure eigene Überzeugung darin hinzugeben sucht, sondern sie fällt nun schwer auf Euch und bringt
gleichzeitig seine Auswirkungen auch noch für den Frevel solchen falschen Denkens!“
VIERTES ARGUMENT
Neufassung der Gralsbotschaft in der heutigen Form nach dem 26.10.1939, als Zeichen noch grösserer Gotteshilfe, damit die Menschen den ersehnten Weg sorgsam Stufe um Stufe aus eigener Kraft zu gehen vermögen.
Dazu sagt Abdruschin:
Vortrag: „Gottanbetung“ / Botschaft 1931:
„Nun kommt noch einmal in der Gralsbotschaft die gleiche Deutung der Gesetze in der für die Jetztzeit euch
verständlicheren Form!“
Die heutige Form war also bereits vor dem 26.10.1939 gegeben. Sie betraf den Urtext der Botschaft und brauchte nicht mehr neu gefasst zu werden.
Einzelvortrag Nr. 95: „Der Ring des Wesenhaften“ vom 16.02.1939:
„Ich gebe Euch mit meinem Wort der Botschaft den vollkommenen Baukasten mit
bestgeschliffenen
Edelsteinen, damit Ihr selber damit bauen könnt. Sie sind von vornherein genau gefügt für alles, was
Ihr
nötig habt.“
Vortrag: „Ein letztes Wort“ / Botschaft 1931:
„Und wenn der Menschensohn dann in der großen Not unter sie tritt, da werden sich wohl alle Hände nach ihm
strecken, wimmernd, flehend, doch wiederum nur in der Hoffnung, daß er ihnen hilft nach ihren Wünschen,
also ihre Qual beendet, sie zu neuem Leben führt!“
„Er aber wird diese Verlangenden zum größten Teile von sich stoßen wie giftiges Gewürm!“
Vom vierten Argument der Anpassung des Wortes ist hier nicht die Rede.
Vortrag: „Weihnachten“ / Nachklänge 1 vom 25.12.1931:
„Aus diesem Grunde lautet jetzt der Gruss des Sternes; Kampf der Menschheit und Gericht, bis zu der
vollständigen Unterwerfung der Menschheit, welche gleichbedeutend ist mit Reinigung und Frieden!“
Vortrag: „Ostern 1934“ / Nachklänge 1 vom 01.04.1934:
„Nur einmal, Menschen, geht die Gnade still an Euch vorüber, ohne Euch zu rufen; denn
Ihr müsst es sein,
welche sich sehnend danach umzuschauen haben, wachend ihrer harrend, geöffnet für den Strahl, der aus den
lichten Höhen kommt. Nur einmal wird ein Jeder von Euch Menschen während des Gerichtes noch davon
gestreift! Nicht werbend oder lockend, sondern sachlich, gleichgültig dafür, wer ihn ergreift oder vorübergehen
lässt. Es ist der Wille Gottes, dass Ihr selbst Euch darum müht!“
Entspricht die heutige Werbung der Stiftung noch dieser Weisung Abdruschins? Wohl kaum! Doch eine begründete Kritik wurde auf Ersuchen hin mit dem kurzen Hinweis der engen Auslegung abgetan, ohne auf den Sachverhalt erst einzugehen. Gehört die „weite“ Auslegung des Wortes zu der erwähnten sorgsamen Führung Stufe um Stufe?
FÜNFTES ARGUMENT
Es ist notwendig geworden, die Reihenfolge der Vorträge in der Botschaft zu ändern, wegen der Unreife der Menschen. Sie ist den Menschen in dieser Form zugänglicher und damit sie dadurch zur Reife ihres Geistes geführt werden können.
Durch wen geführt? Durch das Wort, durch die Organisation oder durch beide? Die vorerwähnte Aussage betreffend die Veränderung der Reihenfolge soll Abdruschin bereits 1937 gemacht haben, also zwei Jahre vor deren Widerruf durch die Erklärung vom 26.10.1939.
Die Botschaft sagt dazu:
Vortrag: „Verbogene Seelen“ / Nachklänge 1 vom 03.12.1933:
„Im Aufbau meiner Vorträge liegt eine weise Führung,…
„Die jetzigen und folgenden Vorträge sind Erweiterung der Botschaft! Wer sie verstehen will,
muß auch die
Botschaft kennen. Es ist ein Ganzes, das auch in der festgesetzten Reihenfolge beibehalten werden muß, wenn
es zu einem rechten Wissen werden soll“.
„Nicht eine Stelle kann dabei vermieden werden. Und für ein Schöpfungswissen ist das nicht zu viel verlangt.“
Diese Aussage bezieht sich auf die ursprüngliche Botschaft und die ihr folgenden Nachklänge und Einzelvorträge.
Was ist nun zutreffend: Die Aussage Abdruschins in der Botschaft oder die Information aus zweiter Hand?
Vortrag: „Erstarrung“ / Die Stimme Nr. 12 vom 21.11.1937:
„Das wird alles ohne weiteres jedem ernstwollenden Menschen begreiflich sein, ausserdem habe ich es in
vielseitiger Ausführlichkeit in meiner Botschaft erklärt.“
„In dem von mir in meiner Botschaft gegebenen Schöpfungswissen und der damit verbundenen Erklärung aller
selbsttätig in der Schöpfung wirkenden Gesetze, die man auch Naturgesetze nennen kann, zeigt sich lückenlos
das ganze Schöpfungsweben, das alle Vorgänge klar erkennen lässt, somit den Zweck des ganzen
Menschenlebens, auch sein Woher und das Wohin in unantastbarer Folgerichtigkeit entrollt, deshalb auf jede
Frage Antwort gibt, so der Mensch ernsthaft darnach sucht.“
In der „Ausgabe letzter Hand“ erscheint dieser Vortrag von 168 Vorträgen bereits an neunter Stelle, also dort, wo die Voraussetzungen für das Begreifen seines Inhalts noch nicht gegeben sind.
Der Vortrag datiert vom 21.11.1937. Er wurde als einer der Letzten Vorträge geschrieben. Wer hat ihn an den Anfang gesetzt, wo das Verständnis für ihn fehlt? Wo bleibt der folgerichtige Aufbau?
Ein weiteres Beispiel: In der ursprünglichen Reihenfolge erscheint der Vortrag „Schöpfungsübersicht“ nach den Vorträgen über die rein – bzw. urgeistigen Ebenen. In der „Ausgabe letzter Hand“ ist die Reihenfolge umgekehrt. Die Schöpfungsübersicht erscheint vor der Bekanntgabe und Erklärung der geistigen Ebenen, bietet somit nicht die Voraussetzung für ein umfassendes Verständnis und entspricht auch nicht der Allweisen Führung, wie Abdruschin sie vorgegeben hat. Von wem stammt diese Umkehrung der Reihenfolge?
Vortrag: „Ich sende Euch“ / Nachklänge 1 vom 11.03.1934:
„Ihr müßt bei dem Verkünden meiner Botschaft ganz genau dem Aufbau
folgen, wie ich ihn Euch gab! Es
liegt darin eine genau gewollte, weise Führung für die Menschenseelen, die nach Licht sich
sehnen. Das
nehmet Euch zur Richtlinie für die Aufbauarbeit und die Führung.“
Das ist doch das Gegenteil des vorerwähnten Arguments. Wird da Abdruschin nicht mangelnde Voraussicht zugeschrieben? Hat er sich geirrt?
In diesem Vortrag heisst es weiter:
„Vermischt auch nichts aus Vorträgen jetziger Zeit mit Inhaltsteilen vom Beginn der Botschaft; denn es
kann sich nicht vereinen, weil sie nacheinander folgen müssen, um die
Stufen abzugeben für das richtige
Verstehen.“
„Der Aufbau hat zu bleiben, wie ich ihn Euch gab. Und wer daran zu
rütteln sucht, muß ausgeschaltet
werden von der Gnade, anderen davon zu reichen.“
Galt diese Weisung nicht auch für die Organisation? Hat Abdruschin im Nachhinein sein Wort selbst übertreten, so wie Gott es mit dem Gebot „Du sollst nicht töten“ bei seinem eigenen Sohn getan haben soll?
Im Anhang heisst es:
Er gab seinen Vorträgen eine neue Reihenfolge
oder:
Nur Abdruschin selbst als Verfasser durfte sein Werk, die Gralsbotschaft ändern, also Vorträge kürzen oder weglassen.
Ist darin auch die Umkehrung des Sinngehalts einer Aussage in ihr Gegenteil mit inbegriffen?
Und weiter steht in diesem Vortrag:
„Die Menschenseele wird in meinem Wort sorgsam geführt. Gerade in dem Aufbau liegen alle Stützen, die die
Seele nötig hat. Deshalb darf sie auch keine Sprünge machen, weder vor- noch rückwärts.“
„In ihrem Bau bietet die Botschaft für die Menschenseele andauerndes Aufwärtsschreiten bis zu ihrer
obersten
Vollendung! Achtet darauf, laßt Euch nie verleiten, davon abzugehen“.
„Ich übergebe Euch die Botschaft nicht, damit Ihr nun nach Eurem Gutdünken damit verfahren
könnt bei ihrer
Weitergabe an die Menschen, sondern ich bedinge, daß sie unverrückbar bleiben muß in allem, was
sie birgt
und wie sie ist! Wer nur den kleinsten Sinn, das kleinste Wort verändern will, wenn auch im besten Wollen,
macht sich schuldig!“
Eindeutiger konnte es Abdruschin doch gar nicht sagen. Weshalb entsprach man dieser Weisung nicht?
Sechstes Argument
Ausscheidung einzelner Vorträge, die für die Veröffentlichung nicht mehr in Frage kommen.
Was heisst: In Frage kommen? Ist das Wort von unserer Zustimmung oder Ablehnung abhängig, eine Frage des Bedarfs?
Dazu sagt Abdruschin:
Einzelvortrag Nr. 64: „Neujahr 1935“ vom 01.01.1935:
„Ich sagte oft: Mein Wort ist Tat!“
„Mit jedem Wort erstand gleichzeitig geistig das betreffende Geschehen. Die
Kraft der Worte wurde in die Welt
hinausgetragen, um die Wege aller Schöpfungsurgesetze zu durchlaufen und zuletzt zu ganz bestimmter Zeit
zurückzukommen auf die Erde. Was ich auch sprach, es muss sich ganz genau erfüllen nach dem Wort, ohne
Veränderung im Sinn! Es können nicht Verschiebungen stattfinden noch Veränderungen; denn das Wort aus
Gott ist Leben und Gesetz! Selbstschaffend in der Kraft des Herrn.“
„Nicht eines meiner Worte ging verloren! Alles lebt und dringt nun auf die Menschen ein, erfüllend, was in
diesen Worten liegt.“
Das WORT ist TAT, es hat mit dem Infragekommen nichts zu tun!
„Und wenn die ganze Welt mit Spott und Hohn mich dauernd überschüttet hätte, und wenn sich
alle
zweifelnd von mir abgewendet hätten, ich würde doch gesprochen haben, ohne ein Wort auszulassen, so,
wie ich es tat; denn in den Worten lagen heilige Erfüllungen!“
„Nicht einer von den Menschen wusste, dass mit meinem Wort sofort
auch das Geschehen einsetzte und in
dem Weltgetriebe als damit geboren auferstand! Es war ja nicht nur Menschenwort, sondern das Gotteswort,
das schaffend wirkt im Augenblick, da es gesprochen wird, und das in seinem Wirken nimmer endet, bis es
voll erfüllet ist!“
Gibt es denn die Möglichkeit, der Erfüllung des Wortes durch nachträgliche Veränderungen zwischenzeitlich vorzugreifen?
Siebentes Argument
Zusammensetzung von Teilen verschiedener Vorträge zu einem umfassenden Vortrag mit dem Ziel einer geschlossenen Darstellung der Botschaft und zur Vermeidung von Wiederholungen.
Dazu sagt Abdruschin:
Vortrag: „Vater, vergib Ihnen; denn Sie wissen nicht, was sie tun!“ / Botschaft 1931:
„Es ist vollbracht! Der Weg zum Licht und damit zu ewigem Leben des Geistigpersönlichen gezeigt! Die
Menschengeister mögen sich nun in der für eine Entscheidung letzten Stunde selbst besinnen, welchen Weg sie
gehen wollen: zu ewiger Verdammnis oder zu ewiger Freude; denn sie haben nach göttlichem Willen dazu freie
Wahl!“
Das klingt nach Abschluss seiner Mission, so auch im Sinne seiner Bestätigung vom 19.07.1938. Was gab es da hernach noch weiter zu vollenden?
Vortrag: „Ich sende Euch“ / Nachklänge 1 vom 11.03.1934:
„Das Wort soll sich nicht nach den Menschen richten, sondern alle
Menschen nach dem Wort! Denn das Wort
ist, die Menschen aber sollen erst noch werden.“
„Es ist im Aufbau meiner Botschaft das Geheimnis der Allweisheit mit
verbunden, die die Menschengeister und
auch deren Fähigkeiten besser kennt als wie Ihr Menschen es vermögt. Und dieser Weisheit müßt Ihr Euch
auf alle Fälle fügen, sonst erreicht Ihr nie, was Ihr erstrebt!“
Weshalb hat sich die Verwaltung dem Geheimnis im Aufbau der Allweisheit nicht gefügt?
Achtes Argument
Weglassungen, die das Bekenntnis IMANUELS betreffen, um dem Selbsterkennen der Menschen nicht vorzugreifen. Auch um der Naziherrschaft keinen Vorwand zur Repression zu geben.
Dazu sagt Abdruschin:
Vortrag: „Wer nun mein Wort nicht kennen will um eines anderen willen, den werde ich nicht kennen in der Stunde seiner Not“ / Nachklänge 1 vom 29.10.1933:
„Mit den Worten »um eines anderen willen« ist nicht nur ein anderer
Mensch gemeint, sondern auch ein
»anderes«! Also auch irgend eine Sache.“
„Das Heilige Wort darf also nicht verleugnet werden aus Rücksicht auf einen anderen Menschen, sei es nun
aus
Liebe oder Furcht, …“
Eine Beugung, Widerruf und Aufhebung des Wortes durch Abdruschin, auf Druck der Naziherrschaft, steht ausser Frage, obwohl man ihm in zwei Schreiben des Anhangs dieses Verhalten unterstellt und seiner Erklärung vom 19.07.1938 die Rechtsgültigkeit abspricht.
Meines Wissens gibt es aber keine testamentarische oder verbriefte Erklärung zur nachträglichen Sistierung seiner Verfügung vom 19.07.1938. Die Botschaft ist sein Testament. Er traf keine letztwilligen Verfügungen.
Dennoch sind die von Abdruschin aufgelösten naturphilosophischen Vereinigungen der Bekenner der Gralsbotschaft, Mitte der 40er Jahre, wieder als hierarchisch gegliederte Organisation mit totalitärem Führungsanspruch und eingegrenzter Eigenwelt, als internationale Gralsbewegung erneut aktiviert worden. Die Aspekte der Bewegungsgründung bleiben Gegenstand einer gesonderten Abklärung. Abdruschin distanzierte sich stets ausdrücklich von jeder Form organisierter Wahrheit mit delegierter Befugnis und Verantwortung in direkter oder stellvertretender Funktion. Sein Wort richtet sich nicht an eine Gruppe oder Gemeinschaft, sondern ausschliesslich an den Einzelmenschen. Ihm gewährte er die Freiheit, der Wahrheit so zu begegnen, wie es seiner Eigenart entspricht.
Es bleibt noch das Argument der Begründung, dem Erkennen der Menschen nicht vorzugreifen, um der schöpfungsgewollten Sichtung zu entsprechen. Abdruschin schrieb hierüber an einen Jünger in der Schweiz:
„Ich bitte Sie noch um eins: Lassen Sie bei allen Büchern, gleichviel in welcher Sprache sie gedruckt sind, vor dem Absenden das eine Blatt herausschneiden, das vor dem Anhange ist und den Hinweis auf IMANUEL bringt!
Es ist dies sehr wichtig; denn dadurch wird die Botschaft leichter verbreitet werden, und muss sachlicher genommen werden. Sie wird dann auch für Feinde unantastbar bleiben. Bei diesem oder jenem Leser würde der direkte Hinweis unwillkürlich eine Opposition hervorrufen, weil die Art der Menschengeister so ist. Ist dieses Blatt nicht mehr darin, wird die Botschaft leichter aufgenommen. Aber nur bei denen, die jetzt verkauft werden, nicht bei dem ganzen Lager, weil es später wieder darin verbleiben kann.“
Das Blatt weist folgendes Bekenntnis auf:
SCHLUSSWORT
Abdruschin hat seine Botschaft an
die Menschheit nun vollendet. In ihm
erstand nach der Vollendung nun
der gottgesandte Menschensohn
IMANUEL
der von dem Gottessohne Jesus selbst
verheißen ward der Menschheit zum
Gericht und zur Erlösung, nachdem
alte Propheten bereits auf ihn hingewiesen
hatten. Er trägt die Zeichen
seiner hohen Sendung: das lebende
Kreuz der Wahrheit, strahlend aus
ihm, und die göttliche Taube über sich,
wie sie der Gottessohn getragen hat.
Menschheit, erwache aus dem Schlafe
Deines Geistes!
Die Bestimmung zur vorübergehenden Entziehung der Bekanntgabe bedeutet keine Wortveränderung. Sie beschränkt sich auch auf jenen Teil der Auflage, der damals verkauft wurde mit der Weisung, dass das Schlusswort später in der Botschaft wiederum verbleiben kann. Weshalb wurde diese Weisung nicht erfüllt? Um die Botschaft wirklich zu erfassen, muss doch darin unbedingt für eigenes Erkennen auch die Bestätigung gegeben sein, dass es sich beim Bringer dieses Wortes um Imanuel, den aller Menschheit verheissenen Menschensohn handelt.
Der Bekenntnisentzug erstreckt sich in der Ausgabe letzter Hand weit über den Hinweis Abdruschins hinaus auf viele Stellen der Botschaft, die das Jetzt–Sein IMANUELS bekunden und von Abdruschin nicht zur Herausnahme erwähnt worden sind.
Durch die Weigerung der Bekanntgabe wird ein Bekenntnis von der Verankerung und Verlautbarung durch Schrift und Sprache ausgeschlossen. Solche Bekenntnisse sind wie Saatgut in der Tüte, das nie zum Wachsen, Blühen und Früchtetragen kommt.
Vortrag: „Das Heilige Wort“ / Nachklänge 1 vom 08.09.1932:
„Heilig ist das Wort! So heilig, daß ich es der Erdenmenschheit wiederum entziehen möchte, weil ihr jeder Begriff, ja selbst ein Ahnen von der Größe dieses Wortes fehlt!“
Er hat es dennoch in Erfüllung seines Wirkens nicht getan.
Vortrag: „Christus sprach“ / Nachklänge 1 von 1932:
Weggelassen in der Neufassung: „Ich, Imanuel, sage Euch heute ...“
Einzelvortrag Nr. 92: „Der Berg des Heiles“ vom 01.01.1936:
„Gottvater diene ich mit allem, was ich bin!“
Weggelassen wurde der folgende Text:
„Denn Ihr wisst ja, wer ich bin: der allheilige Wille Gottvaters! Darin liegt doch deutlich die Erklärung, dass ich aus Gottvater komme, alles ausführend ihm diene mit seiner ureigensten Kraft und Allmacht und dass ich in Ihm bin und ER in mir!“
Einzelvortrag Nr.62: „Allweisheit“ vom 29.12.1934:
Weggelassen:
„Der Richter bringt in diese Welt die Kraft der Auslösung, die in ihm ruht, er ist das lebende Gesetz, ist Gottes allheiliger Wille in Person: Imanuel.“
„So kommt bei der jetzt wirkenden grossen Weltenwende unbedingte Notwendigkeit der Erweiterung des Wissens bis zum Sein IMANUELS, in dem sich diese Wende nun erfüllt!“
Weggelassen:
„bis zum Sein IMANUELS.“
Weggelassen auch:
„Darum müsst Ihr nun wissen von IMANUEL, denn diese Zeit ist für Euch da!
Wer diese neue Gottes – Offenbarungen noch weiterhin missachten will, darf auch nicht in der Schöpfung bleiben sondern er wird ausgelöscht im Buch des Lebens. So will es Gott! Und sein Heiliger Wille erfüllt sich an den Menschen von dieser Stunde an mit allen sichtbar werdender Gewalt durch Kraft des Lichtes, welcher niemand widerstehen kann.“
Weshalb wird dieser Bedingung Abdruschins nicht nachgelebt?
Weshalb werden diese und andere Bekenntnisstellen den Lesern der Ausgabe letzter Hand vorenthalten, wenn die Zeit für dieses Wissen doch gekommen ist?
Einzelvortrag Nr. 63: „Das Menschenwort“ vom 30.12.1934:
Weggelassen:
„Und dieses Gotteswort, das lebendige Schöpfungswort Gottvaters, es ist Imanuel.“
„In ihm schwingt alles, was da leben darf, aus ihm erstand dann auch die ganze Schöpfung; denn er ist auch gleichzeitig: „Es werde Licht!“
Einzelvortrag Nr. 80: „Das lebendige Wort“ (Pfingsten 1935) vom 09.06.1935:
„Wie Jesus einst vom Worte sprach: Ich bin das Wort! So sage ich Euch heute wieder: Ich gebe mich Euch selbst in meinem Wort.“
Weggelassen:
„Denn auch ich bin in Wahrheit das Wort selbst!“
„Ich bin das Wort selbst, das ich Euch gebe.“
Vortrag: „Weihnachten 1934“ vom 25.12.1934:
(in den Nachklängen nicht enthalten. War aber öffentlich erhältlich. Verlag DER RUF GmbH)
„Ich bin und bleibe: „Ich, Imanuel komme und halte, was meines Vaters ist! Ich sichte den Geist und richte die Sünde, strafe die Seele und schlage den Leib! Ich bin im Vater und gleichzeitig auch sein richtendes Heiliges Schwert auf Erden! Der Vater ist in mir und bleibt doch in der Ferne ewiger Unendlichkeit. Ich bin und bleibe ewig in dem Vater und wirke aus ihm, dem Allheiligen, Allewigen, Alleinigen, denn der Vater und ich sind Eines. Amen!“
„Vater! Ich habe mich den Meinen nun bekannt. Es ist damit erfüllet Dein Gebot!“
Vortrag: „Christus sprach“ / Nachklänge 1 von 1932:
„Über die Erfüllung der Verkündung „Imanuels“ brauche ich hier nichts weiter zu sagen, da ich darüber schon mehrfach in der Gralsbotschaft ausführlich sprach.“
Glücklicherweise ist diese Aussage in der „Ausgabe letzter Hand“ erhalten geblieben, weist sie doch auf alle jene, aus der Botschaft entfernten Stellen hin, in denen IMANUEL sich den Menschen gegenüber als der Menschensohn bekundet.
Neuntes Argument
Nur Abdruschin als Verfasser durfte sein Werk, die Gralsbotschaft ändern.
Das stimmt. Doch hat er es getan? Wenn ja, in welchem Ausmass?
„Zum Geleite“ / Botschaft 1931:
„Die Botschaft wird nur solche treffen, die einen Funken Wahrheit offen in sich tragen und die Sehnsucht, wirklich
Mensch zu sein. Allen denen wird sie auch zur Leuchte und zum Stab. Ohne Umwege führt sie heraus aus allem
Chaos jetziger Verwirrung.“
Das hat sie hundertfach bewiesen. Weshalb bedurfte es da noch der Neufassung?
Vortrag: „Jesus und Imanuel“ / Nachklänge 1 vom 28.06.1931.
„Gott hat das grosse Opfer aller Menschheit und der Schöpfung in dem Menschensohn allein gebracht. Mir, als Imanuel, gebührt dabei kein Dank; denn mich erfüllt die höchste Freude, dass ich Gott dienen darf in seinem hohen Willen! Nur ich allein vermag ja seine Grösse jubelnd zu empfinden, seine Herrlichkeit und Weisheit, seine Reinheit, seine Macht! Was ist gegen das hohe Wissen, gegen das Empfinden die gesamte Schöpfung! Nichts!“
Nur ich allein, das heisst doch ER als Einziger!
Einzelvortrag Nr. 84: „Das schwache Geschlecht“ vom 08.09.1935:
„Ich gebe gern und freudig, doch ich bin an das Gesetz gebunden, weil ich selbst das göttliche Gesetz lebendig bin und auch das Wort, das der Allmächtige Euch sendet! Ich darf Euch
geben nach dem Masse Eueres Empfangenkönnens und nicht mehr! Das haltet im Gedenken. Nützet deshalb die Zeit, solange ich bei Euch auf Erden bin, damit Ihr nichts versäumt; denn niemand ausser mir vermag es Euch zu geben. Bin ich nicht mehr bei Euch auf Erden, so sind auch die Offenbarungen für diese Erdenmenschheit dann zu Ende für alle Zeit!“
Was bedeutet „niemand ausser mir?“ Hat man die Konsequenz daraus nicht ziehen wollen?
Vortrag: „Der Kreislauf der Strahlungen“ / Nachklänge 1 vom 31.12.1933:
„Ihr steht wahrscheinlich dabei jetzt vor einem neuen Rätsel; denn es ist wohl keiner unter Euch, der es für möglich hält, daß irgend ein Irrtum oder ein Widerspruch in meinen Erklärungen liegen kann.“
Die Widersprüche, die wir erkannt haben, sind demzufolge nicht bei Abdruschin zu suchen.
Einzelvortrag Nr. 89: „Wegbereiter“ vom 15.12.1935:
„Aber die Menschheit hat auch damals schon in jedem Fall wie immer vollständig versagt, indem sie bald nach
Abscheiden der wegbereitenden Verkünder deren Worte stets verbogen oder das, was sie nicht recht
verstehen konnten, ganz wegliessen und den Nachkommenden vorenthielten.
Doch gerade das, was sie vorzuenthalten suchten, weil sie es damals
selber nicht verstehen konnten, war das
Wichtigste von allem!“
„Doch eine weise Vorsehung liess sie nicht ganz verschwinden, und es kommt die Zeit, sie ist schon nahe, da aus allen Ländern Kunden kommen werden über Niederschriften, die von diesen alten Zeiten reden und gleich Zeugen auferstehen gegen die Verbiegungen durch eine dünkelhafte Menschheit.
“Und es wird sich dabei zeigen, dass die nachfolgenden Anhänger der Lehren heute keine Fühlung mehr besitzen mit der ursprünglichen Lehre selbst, welche ganz anders lautete als wie man sie nun heute führt und lehrt!“
Von dieser Voraussage Abdruschins ist auch die Gralsbewegung und deren Führung nicht ausgenommen.
„Ihr haltet selber krampfhaft alles fern, was diesen ungesunden Geistesdämmerzustand
stören konnte, nur
um nicht aufschrecken zu müssen aus der selbstgefälligen Behaglichkeit eigenen Besserwissenwollens,
welches grossgezogen wurde durch den Dünkel falscher Überschätzung des eigenen Wertes!“
Vortrag: „Weltgeschehen“ / Botschaft 1931:
„Aus diesem Grunde dürfen auch Religionslehren weder Lücken noch Widersprüche bergen, wenn sie der
Wahrheit, also den Naturgesetzen oder dem göttlichen Willen wirklich entsprechen sollen, wenn sie also die
Wahrheit bergen sollen. Freiheiten blinden Glaubens dürfen sich zur Führung dienende
und
verantwortungsreiche Lehren nicht erlauben!“
„Zum Geleite“ / Botschaft 1931:
„Deshalb erwacht! Nur in der Überzeugung ruht der rechte Glaube, und Überzeugung kommt allein durch rücksichtsloses Abwägen und Prüfen! Steht als Lebendige in Eures Gottes wundervoller Schöpfung!“
Rücksichtslos auch gegenüber der offiziell und repressiv vertretenen Auslegung der Wahrheit durch die Organisation und Träger der Gralsbewegung.
Vortrag: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“ / Botschaft 1931:
„Gott aber will verstanden sein! Er kann es auch, da seine Willensäusserung klar in der Schöpfung ruht, sich
niemals widersprechen.“
Einzelvortrag Nr. 77: „Zum 30. Mai 1935“ (Das Opfer):
„Es ist der Wille Gottes, dass der Mensch sich nun mit aller Kraft bemühen muss, um
das Heilige Wort noch
einmal unverbogen zu empfangen, rein und unverfälscht.“
Vortrag: „Das verbogene Werkzeug“ / Nachklänge 1:
„Wie stark ist eine Weitergabe dadurch den Veränderungen unterworfen.
Auch in Niederschriften und in
Briefen. Lawinenartig wächst es an. Im Anfang schon zum Teil falsch aufgefasst, entsteht auf einem solchen
Wege immer etwas anders, als es gewesen ist. Wie viel Gehörtes ist da erst von zweiter, dritter, zehnter
Hand
geschrieben worden, was man jetzt als Grundlage betrachtet. Die Menschen sollten doch die Menschen
kennen!“
Wer kennt den Ausspruch nicht: Ich erinnere mich noch ganz genau!
Vortrag: „Christus sprach“ / Nachklänge 1 von 1932:
„Ihr braucht ja nur zu sehen, wie es heute ist. Wer aus der Gralsbotschaft, die doch gedruckt vorliegt, und von mir selbst geschrieben ist, irgend etwas erklären will mit eigenen Worten oder Niederschriften nur aus Erinnerung heraus, der bringt es heute schon nicht so, wie es dem eigentlichen Sinn entspricht. Durch einen zweiten Mund, durch eine zweite Feder gehend kommen stets Veränderungen, mit neuen Worten wird der eigentliche Sinn verbogen, manchmal gar entstellt, im besten Wollen, dafür einzutreten. Es ist niemals das Wort, das ich gesprochen habe.“
„Denn wenig Worte in anderer Form vermögen schon den ganzen Sinn zu ändern.“
Aus diesem Grunde sei hier nochmals ausdrücklich betont, dass es ganz und gar nicht gleich ist, in welcher Form die sich stets gleichverbleibende Wahrheit verkündet wird.
Deshalb schreibt Abdruschin:
Vortrag: „Das verbogene Werkzeug“ / Nachklänge 1:
„Aufzeichnungen aus zweiter Hand sind nie Beweis, auf den sich eine Nachwelt stützen sollte.“
Einzelvortrag Nr. 83: „Die Flamme des Jüngers“ vom 25.08.1935:
„Deshalb schauet um Euch und wacht auf, Ihr Menschen! Bittet Gott in reiner Demut um heissersehnte Hilfe. Verlasst Euch nicht auf menschlichen Verstand, auch wenn dieser mit hochtönenden Worten Euch ein Paradies verspricht. Nur Gott allein kann es Euch geben und sonst niemand in der ganzen Schöpfung! Wendet Euch an ihn, denn sein heiliges Wort will sich an Euch erfüllen!“
....... und sonst niemand!
Es gab und gibt zahlreiche Deutungen und Beweggründe, die über das Eingeständnis vorhandener Widersprüche, Zweifel und zweckbestimmter Änderungen in der „Ausgabe letzter Hand“ hinwegzuhelfen versuchen.
Sie reichen von der beliebten Anpassung und Widerrufbarkeit des Wortes bis hin zur Rechtsungültigkeit und Gegenteiligkeit grundlegender Aussagen Abdruschins.
Doch bilden Sie sich selbst Ihr Urteil.
Den Argumenten allen steht DAS WORT in seinem Urtext gegenüber, unverbogen, unverändert, unwiderrufbar!
Esslingen, 26.10.1993 Unterschrift: Gottfried Tanner